Info zum 30.12.24
Windräder im Mertinger Forst – schon erledigt ?
Wie wir aus sicheren, aber bisher offiziell noch nicht bestätigten Quellen erfahren haben, gilt das gesamte Gebiet des Mertinger Forstes aktuell NICHT mehr als Vorrangfläche Wind (VRW).
Ein durchgesickertes Dokument des für die Feststellung der Vorrangfläche Wind (VRW) zuständigen Planungsverbandes Augsburg bei der Regierung von Schwaben enthält für das VRW Gebiet Nr. 112 den durchgehenden Vermerk: ENTFÄLLT.
Offiziell werden soll diese Festsetzung nach unserer Information Anfang Januar. Die Bürgermeister der entsprechenden Gebiete wissen darüber wohl schon Bescheid, so auch in Mertingen (kann man zumindest aus dem DZ-Artikel vom 16.11.24 "Windkraft: Entwurf sorgt für Irritationen" folgern).
Auch die Gemeinderät:innen manch anderer Gemeinden wurden bereits informiert. In Mertingen ist dies derzeit (Stand: 20.12.24) wohl nicht der Fall.
Sind die geplanten und von Teilen der Gemeindevertreter in Mertingen stark forcierten Industrieanlagen im Mertinger Forst damit vom Tisch?
JEIN – also JA und NEIN
JA weil …
Also, warum könnte dies das Ende der Windräder im Mertinger Forst bedeuten?
Für JA sprechen die der Entscheidung des Planungsverbandes zu Grunde liegenden Argumente.
Damit könnten sich Bürgermeister und windkraftbewegte Gemeinderät:innen jetzt erst einmal entspannt geben, vorauseilenden Aktivismus einbremsen und weitere Entwicklungen (z.B. Regierungsneuwahlen 2025) überlegt abwarten.
Hintergrund: die Gemeinden sind gegenüber dem Planungsverband in der Pflicht, Vorschläge für mögliche Windkraftanlagen-Gebiete an den Planungsverband zu „melden“.
Genau so wurde ja bisher immer wieder seitens Gemeindevertretern argumentiert. Dieses Argument ist jetzt vom Tisch.
In manch anderer Gemeinde ist man erleichtert, wenn dies so vom Planungsverband festgestellt wird, da man hier auch gegenüber den Bürger:innenn eine solide Argumentationsbasis hat.
Aus dieser Sicht heraus bräuchte es in Mertingen auch keine eigene Windkümmerin (= steuerfinanzierter Windkraft-Lobbyismus) mehr. Diese könnte sich dann um Gemeinden kümmern, bei denen ein VRW-Gebiet grundsätzlich empfohlen und ausgewiesen wird.
Ausserdem: in Mertingen gäbe es ja genug andere, offene Versorgungs-Baustellen:
Eine geplante regionale Nah-Wärmeversorgung für den Ortsteil Druisheim wurde gerade beerdigt (Begründung: Leitungsnetz zu teuer).
Der Nah-Wärmebezugspreis in Mertingen ist überdurchschnittlich teuer (hier gibt es auch schon entsprechende Initiativen von betroffenen Bürger:innen).
Die Kosten des neuen Wasser-Hauses werden die ehemals wohlhabende - inzwischen jedoch klamme - Gemeinde erheblich fordern.
Momentan ist darüber hinaus auch nicht klar, wie eine neue Bundesregierung das Thema „Subventionen für Wind-Strom für weniger interessante Windflächen“ gestalten wird. Bei Windgeschwindigkeiten um 5,5 m/s (in 160 m Höhe) liegt der Mertinger Forst wahrscheinlich eher im unteren Bereich der Rentabilität.
Ein Monster-Vorhaben mit 6 Industrieanlagen für mindestens 60 Millionen Euro zu stemmen, hat unseres Erachtens derzeit keine Prio 1 in der Gemeinde.
Ganz zu schweigen vom finanziellen Abenteuer der Planungskosten (Planungskosten pro Anlage: ca. 1 Mio €, wenn der Planer – wie vom Gemeinderat entschieden – als Dienstleister fungiert.)
Das alles würde zumindest aktuell dafür sprechen, die Planungen für Industrieanlagen im Mertinger Forst zu beenden und nach verträglicheren Alternativen zu suchen.
NEIN, weil …
Also warum könnte die Gemeinde trotzdem Windräder im Mertinger Forst bauen?
Die Gemeinde kann auch ohne Vorranggebiets-Freigabe Windräder vorantreiben.
Mit einer guten Portion ideologischen Windkraft-Aktivismus oder anderen Motiven ist das durchaus möglich.
Dass die Gemeinde Mertingen über ProTherm eng mit einem Windkraft-Lobbyisten verbandelt ist, der in der Region hochmotiviert versucht, Windkraft-Projekte zu akquirieren um dort Geschäft zu generieren, stimmt etwas nachdenklich.
Hier ist u.E. viel Druck und Zug dahinter (pro 10-Mio.-Invest-Windrad kann ein Projektentwickler mit ca. 1 Mio. € Einnahmen rechnen – je nach Art und Umfang der Dienstleistungen).
Zu strittigen Themen – wie z.B. „Windkraft Mertinger Forst“ - kann man der Führung der Gemeindeverwaltung bisher nicht unbedingt grossen Transparenz-Willen unterstellen.
Es wird an allen möglichen Strippen gezogen, angemahnter Kommunikationsbedarf soweit möglich verströstet und dann erst hinterher – nach geschaffenen Tatsachen - informiert.
Aktuelles Beispiel für diese Vorgehensweise: Nahwärmeplanung Druisheim.
Hier sind 2 Jahre und mehr ins Land gegangen, die Bürger darüber zu informieren, dass man das Projekt beerdigt hat.
Um die (Nicht)Realisierbarkeit zu errechnen, hat der von der Gemeinde beauftrage Experte (GP Joule) dafür allerdings nur ganze 8 Wochen gebraucht.
Ergebnis: Druisheim bekommt keine regionale Nahwärme.
Die für die Nahwärme-Versorgung nötige PV-Anlage (so die gemeindliche Argumentation) in der bisher unberührten Druisheimer Flur wird – Gerüchten zu Folge – nach wie vor gebaut. Der dort produzierte Strom wird zwar nicht den Druisheimern zu Gute kommen, ein Geschäft wird es für den Projektierer voraussichtlich trotzdem.
Nutzen für den betroffenen Bürger: gleich Null.
Anmerkung: in angrenzenden Gemeinden nutzt man dafür weniger wertvolle (da bereits vorbelastete) Flächen an der B2/Bahntrasse.
FAZIT
Wir hoffen, dass mit dem Statement des Planungsverbandes eine weitere Verfolgung der Errichtung von Industrieanlagen im Mertinger Forst vom Tisch ist und nach Alternativen der grundsätzlich wichtigen und sinnvollen Windenergienutzung und/oder anderen Quellen regenerativer Energiegewinnung und/oder -speicherung gesucht wird.
Wir befürchten jedoch, dass ideologisch und ökonomisch motivierte Akteure in der Gemeindepolitik auch weiterhin nichts unversucht lassen, hier doch noch ihre 300m-Türme in den Wald zu stellen – koste es, was es wolle. Hauptsache es dreht sich was.
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Warum wurde der Mertinger Forst als Vorrang-Gebiet ausgeschlossen?
Grob formuliert, gibt es wohl folgende Gründe für die „ENTFÄLLT-Entscheidung“ des Planungsverbandes:
In der Bewertungskategorie „Mensch / Gesundheit-Erhaltung“
Das Gebiet liegt sowohl im „Naturpark westliche Wälder“, als auch im „Landschaftsschutzgebiet Augsburg-westliche Wälder“. Hier droht überregional ein Verlust des Landschaftsschutzgebiets-Charakters.
Deshalb wurde dieser Aspekt aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch bewertet
In der Bewertungskategorie „biologische Vielfalt“
Das Gebiet grenzt an ein sog. SPA-Gebiet, einem Europäischen Vogelschutzgebiet besonderer Bedeutung (Mertinger Höll), aber auch an das Vogelschutzgebiet im Druisheimer Ried (Ergänzung der Redaktion) mit Vorkommen von stark bedrohten bodenbrütenden Arten wie z.B.: Sumpfohreule, Brachvogel, Wachtelkönig, Bekassine, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Kiebitz.
Weiterhin gibt eine Überlagerung mit einem herausragenden und aussergewöhnlichen Dichtezentrum des Weisstrochs.
Anmerkung: auch wenn die Ergebnisse des gemeindeseits in Auftrag gegebenen Vogelgutachtens (sollte lt. DZ-Artikel vom 20.6.23 eigentlich ab April 24 vorliegen) noch nicht expilzit veröffentlicht wurden, so wissen wir aus eigener Beobachtung, dass wir im Mertinger Forst und angrenzenden Bereichen nicht nur eine Vielzahl von durch Windkraft extrem gefährdeter Fledermaus-Arten haben, sondern auch Vorkommen des seltenen Schwarzstorchs.
Deshalb wurde dieser Aspekt aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch bewertet
In der Bewertungskategorie „Landschaft“
Das Gebiet liegt in einem unzerschnittenen, verkehrsarmen Raum mit entsprechender visueller Fernwirkung.
Anmerkung: auch der Bereichsleiterin Forsten des Amtes für Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen, „blutet das Herz für jeden qm Waldfläche der verloren geht, da der Landkreis Donau-Ries deutlich unter dem bayernweiten Anteil an Waldfläche liegt“ (so äusserte sie sich zumindest bei der letzten Waldbauernversammlung in Mertingen).
Deshalb wurde dieser Aspekt aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch bewertet
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Fazit
Interessant ist, dass damit der Planungsverband vielen unserer eigenen Argumente folgt.
Hier werden Bedenken ernst genommen, von denen wir bisher das Gefühl hatten, sie würden von einigen gemeindlichen Volksvertretern, eher vom Tisch gewischt
Beispielhaft sei erinnert an einen Kommentar des Mertinger Bürgermeisters, der schon lange vor einer vogelkundlichen Kartierung „wusste“, dass z.B. der streng geschützte Milan kein Problem für Windkraft im Wald darstellt, da dieser quasi nur am Waldrand entlang fliegen würde (siehe Artikel in der Donauwörther Zeitung vom 20.6.23)
Stand: 29.12.2024
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Aktualisierende Ergänzung dazu
in der Donau-Zeitung vom 11.1.24
Der Artikel beschreibt die Diskussion des regionalen Planungsverbandes mit Vertretern der betroffenen Gemeinden.
Hier waren wohl einige Bürgermeister unzufrieden mir der Festlegung für Windvorranggebiete.
Auch Mertingens Bürgermeister wird zitiert:
„Wir haben hier ein Gebiet (Mertinger Forst) eingebracht, doch dieses wurde nicht berücksichtigt. Mir erschliessen sich die Gründe bisher nicht.“
Anmerkung: Vielleicht liegt es hier aber auch gar nicht am Verständnis, also am Verstehen-Können, sondern am Verstehen-Wollen?
In den nächsten 3 Monaten können die Gemeindevertreter ihre Stellungnahmen abgeben. Landrat Stefan Rößle (als derzeitiger Vorsitzender) merkte jedoch an: „Es werde auch nach den Beratungen im Planungsausschuss voraussichtlich nicht so sein, dass Gebiete gänzlich herausfallen oder neu dazukommen“.
Das lässt hoffen.
Auch interessant: der Kommentar von Bill Titze (gleiche Seite) - der als Nachteil, hier nur die Optik der WEA‘s benennt – behauptet: ohne den Ausbau der Windkraft käme es zu Stromengpässen und Preisexplosionen für Privatpersonen.
Anmerkung: das ist schon eine erstaunlich reduzierte Betrachtung
Strom kommt nicht vom heimischen Windrad, sondern aus dem europäischen Stromnetz – gottseidank auch während der Dunkelflauten-Monate.
Unser Strompreis muss auch gar nicht mehr explodieren – er ist eh einer der weltweit höchsten.
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Wer wir sind
Wir sind ein Zusammenschluss Mertinger, Druisheimer und Heißesheimer Bürgerinnen und Bürger, die sich organisiert haben, weil wir das Schicksal unseres Mertinger Waldes nicht allein den kommunalen Entscheidern überlassen wollen. Dafür steht für uns alle zu viel auf dem Spiel.
Wir haben den Eindruck, dass bisher nur recht einseitig die Vorteile von Windkraft bedacht wurden, aber nicht die immensen Nachteile, wenn es um die Errichtung von Industrieanlagen in einem geschlossenen Waldsystem geht.
Wir vermissen dabei die Ehrfurcht vor unserer Natur und die Fürsorge für die Menschen, die mit ihr leben.
Wir sind auch deshalb aktiv geworden, weil wir befürchten, dass wir als Bürgerinnen und Bürger möglichst erst dann informiert werden sollen, wenn vieles bereits entschieden ist.
Wir denken: was Politiker:innen in Berlin und Brüssel machen, können wir nur schwer beeinflussen, was hier in unserer Gemeinde passiert, das geht uns alle an.
Wer wir NICHT sind
- Wir sind nicht prinzipiell gegen Windkraft oder andere erneuerbare Energiequellen
- Wir sind keine Klimawandel-Leugner, Querdenker, Wutbürger, Populisten, Nimby‘s ….
- Wir haben nichts dagegen, wenn Energie-Unternehmen Geld verdienen oder wenn Grundstückseigentümer attraktive Pachtverträge bekommen
- Wir sind nicht parteipolitisch
- Wir sind nicht grundsätzlich unzufrieden mit unseren Gemeindevertretern oder unserer Gemeindeverwaltung
- Wir haben Verständnis für Waldbauern und Forstbetriebe, die einen aufwändigen Waldumbau leisten müssen, ohne genau zu wissen, was nun das Beste ist.
Wozu diese Homepage ?
Wir wollen eine alternative Informationsquelle zum Thema „Windrad in Mertingen“ anbieten, auch als Ergänzung zu den Hochglanzargumenten der Windkraftprofiteure.
Wir wollen eine Stimme sein für die, die gerade im „Wind-vor-Wald-Hype“ unterzugehen scheinen: Landbevölkerung, Anwohner, Tiere, Natur.
Wir freuen uns, wenn sich jeder eine eigene Meinung bildet, und wenn dieses Thema in unserer Gemeinde kritisch diskutiert wird: im Gemeinderat, am Stammtisch, in den Vereinen, unter Nachbarn, in der Familie und mit Freunden.
Wenn uns jemand aktiv durch seine Mithilfe (keine !!! Spenden) unterstützen möchte oder einen interessanten Beitrag für unsere Homepage hat, bitte unsere
Kontakt-Mail nutzen: windkraftmertingen@gmx.de
Da wir alles ehrenamtlich machen und aus eigenem Geldbeutel zahlen, kann es mit der Reaktion etwas dauern.
Bitte keine "Leserbriefe", Beschimpfungen, Belehrungen, Propaganda ... schicken - um das zu lesen, haben wir leider nicht genug "Personal".
Unter „Aktuelles“ und „Presse“ werden regelmässig neue Infos und interessante Beiträge zu finden sein.
öfter mal An-Klicken und besser Durch-Blicken !
Was wir wollen
Wir wollen, dass unsere gewählten Gemeindeverantwortlichen eine ideologiefreie und ergebnisoffene Diskussion führen, ob und wo Windkraft für Mertingen in Frage kommt, sinnvoll ist, nachhaltig und verträglich für Mensch und Natur.
Wir wollen, dass transparent kommuniziert wird, was, wann, wie zu diesem Thema passiert und warum.
Unter Kommunikation verstehen wir einen DIALOG - also die Auseinandersetzung zwischen gewählten Vertretern und ihren Bürgerinnen und Bürgern.
In diesem Dialog wird nicht von oben nach unter informiert, sondern miteinander geredet. Das funktioniert so auch in anderen Kommunen, wenn es ein Thema gibt, das viele Menschen stark bewegt.
Aktuell haben wir tatsächlich die Hoffnung, dass die disherige Devise „Wir haben alles schon gesagt - mehr wissen wir nicht" sich ändert.
Wir wollen, dass Windräder dort gebaut werden, wo sie hingehören.
Windräder der geplanten Leistung sind riesige Industrieanlagen und die gehören genau dahin: in Industriegebiete, an Bahntrassen und Verkehrswege oder in ökologisch wenig interessante Bereiche industriell-landwirtschaflicher Nutzung.
Andere Kommunen machen genau das (siehe Bild weiter unten).
Wir wollen, dass mögliche Standorte auch überregional geprüft und diskutiert werden.
Muss denn jede Gemeinde auf Teufel komm raus sein Windrad aufstellen, statt gemeinsam zu suchen?
Wir wollen, dass man auch über den Planungs- und -Realisierung-Zeitpunkt nachdenkt.
Muss das jetzt sofort sein, möchte man jetzt unbedingt gleich der Erste sein oder ist es nachhaltiger, bedacht und langfristig vorzugehen?
Beispiel: geplante bauliche Weiterentwicklung von Druisheim Richtung Westen. Ist es wirklich sinnvoll, einem zukünftigen Baugebiet einen Windpark vor die Nase zu planen?
Wir wollen, dass berücksichtigt wird, wieviel erneuerbare Energien Mertingen schon jetzt produziert (inkl. Wärme) und ob beim Thema „Solar“, „Biomasse“ und „Wasser“ schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Was wir NICHT wollen
Kommunalen Windkraft-Aktivismus: dass ohne Rücksicht auf Natur und Mensch ganz schnell ein Windpark gebaut wird - Hauptsache es dreht sich was.
Persönlichen Windkraft-Aktivismus: dass die Gemeinde Mertingen im vorauseilenden Gehorsam den Finger hebt – egal aus welchen Motiven – und überstürzte Entscheidungen getroffen werden, um „toll dazustehen“.
Öko-Ideologie auf kommunaler Ebene - davon haben wir schon genug auf Bundes- und EU-Ebene.
Wir wollen nicht, dass im Mertinger Forst – einem der wenigen zusammenhängenden grossen Waldgebiete in Deutschland - ohne akute Not, 5 riesige Industrieanlagen gebaut werden, weil man nicht gewillt oder in der Lage ist, sinnvollere Lösungen zu suchen.
Je nach Bauweise kommen für 20 Jahre Nutzungsdauer pro Windrad in den Wald: 5000 t Beton (Fundament und Turm), 1000 t Stahl (Betonstahl, Turm, Gondel, Mechanik, Generator, Leitungen), 50 t nicht recyclingfähiger Verbundstoff (Rotorblätter), 1500 Ltr. Öl (Getriebe, Hyraulik) und andere umweltkritische Materialen (SF6), plus Schotter für verdichtete 6 m breite Zuwege, zusätzlich Stromleitungen und Umspannungen, Bodenverdichtungen, Emissionen durch Transport/Bautätigkeiten.
Diese Materialen gehören ebenso wenig in den Wald, wie die grossräumigen monate- bis eventuell jahrelangen Störungen durch Bau- und Rückbautätigkeiten.
Wir wollen nicht, dass wir als Landbevölkerung die ganze Last für die Städte tragen. Unsere Landwirte produzieren Lebensmittel, wir liefern Wasser, stellen Arbeitsplätze, sind Nah-Erholungsgebiet und sollen jetzt auch noch die Energie liefern? Wie viele Windräder stehen in Augsburg? München? Nürnberg? Auf wie vielen städtischen Dächern wäre noch Platz für Photovoltaik?
Wir wollen nicht, dass unsere Natur zerstört wird, um „das Klima“ zu retten. Das wäre paradox.
Wir wollen nicht, dass unser Wald den Preis bezahlt für bequemen CO2-Ablass-Handel und Nachhaltigkeits-Alibi industrieller Investoren.
Viele von uns wollen sich nicht permanent ein schlechtes Öko-Gewissen machen lassen: Bayern steht bei den erneuerbaren Energien nicht so schlecht da, wie immer verkündet - in absoluten Zahlen sind wir im aktuell Bundesvergleich sogar die Nummer 1 !
Bereits heute ist Deutschland nach China und USA mengenmässig der drittgrösste Wind-Stromerzeuger der Welt und produziert doppelt so viel Windenergie pro Einwohner als Amerika, ist aber 7 mal so dicht besiedelt. Energiewende ja bitte: aber Industrieanlagen gehören nicht in unsere letzten grossen Waldgebiete.
Wir wollen keine Windräder im Mertinger Wald !!!
