FAQ: rund ums Windrad – und mehr
Öfter werden wir auf bestimmte Aspekte angesprochen und sind mit ähnlichen Fragen rund um das Thema konfrontiert.
Auf einige dieser Fragen, möchten wir hier Antworten geben.
Faktenorientiert - aber aus unserer eigenen Sicht auf das Thema „Windkraft im Wald“ bzw. „Windräder im Mertinger Forst“.
Warum drehen sich eigentlich Windräder oft gar nicht?
Das kann mehrere Gründe haben:
In den Schwachwindländern Bayern, Baden-Württemberg aber auch der Schweiz weht oft nicht genug Wind.
Windräder sind technische Anlagen.
Die gehen auch mal kaputt, müssen gewartet werden, warten auf Ersatzteile und Fachpersonal …. dann drehen sie sich nicht.
Manchmal müssen Windräder stillstehen, weil Vögel geschützt werden oder in der Nacht: wegen Schallschutz für Anwohner:innen oder wegen nächtlichen Fledermausflügen.
Wenn der Wind zu stark ist, drehen die Räder aus dem Wind – als Schutz vor Beschädigungen.
Sehr häufig stehen die Windräder still, weil der „Zappelstrom“ – wie ihn bösartige Zungen nennen - temporär bzw. lokal zu viel ist, also die Netze überlasten würde (das passiert übrigens auch bei Solarparks, die temporär vom Netz genommen werden – das kann man aber nicht so offensichtlich beobachten).
An einigen Tagen werden die Windräder von den Betreibern selbst vom Netz genommen, weil sie (wegen temporärer Überproduktions-Situation) für ihren produzierten Strom an der Strombörse draufzahlen müssten. Da überwiegt dann – verständlicherweise - das ökonomische das ökologische Interesse.
Wie viele Haushalte kann so ein Land-Windrad mit Energie versorgen?
Häufig kann man lesen: zwischen 3500 und 4000 Haushalte (Quelle z.B.: EnBW-Homepage) könnte ein Onshore-Windrad ganzjährig mit „CO2-neutraler“ Energie versorgen?
Na ja, ganz CO2-neutral ist selbst Wind-Energie auch nicht. Je nach Berechnungen dauert es bis zu 1 Jahr, bis die Windrad-Gestehungs-„Kosten“ an CO2 hereingespielt sind. Aber danach ist Windstrom sicher eine geniale Energiequelle – je nachdem wo sie steht (Stark- oder Schwachwindregion) und welche Kollateralschäden sie verursacht. Wie häufig ein Windrad, aus welchen Gründen auch immer, abgeschalten wird spielt sicher auch noch eine Rolle.
4000 Haushalte – das wäre ganz schön viel - Aber stimmt das auch?
Frage: Stimmt denn die Angabe der Autohersteller zum Verbrauch ihrer Produkte irgendwie mit der Realität überein? Auf dem Prüfstand unter optimalen Bedingungen vielleicht - in der Realität eher nicht.
Hier eine Gegenrechnung (Quelle: UTG https://www.upi-institut.de/UPI88.pdf Seite 20 f)
Mogelpackung Nr.1: Es wird suggeriert, ein Haushalt verbrauche ca. 3-4 MWh / Jahr. Das ist jedoch nur der Strom.
Der gesamte Primärenergieverbrauch ist ja tatsächlich viel höher.
Selbst wenn man „nur“ noch die Heizenergie (10-20 MWh / Jahr) zum Stromverbrauch hinzurechnen würde.
Dann liefert so ein 3,3 MWp (Mega-Watt-Peak)- Windrad in der upi-Berechnung nicht für 1800 Haushalte Energie, sondern „nur“ für 250.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Prognosen oft weit über den realen Erträgen sind (tw. 30-50 % zu hoch) blieben am Ende noch 180 Haushalte übrig.
Das wären dann noch 1/10 (ein Zehntel – bzw. 10 %) der Hochglanzprospekt-Aussagen der Windkraftprofiteure.
Welche Rechnung stimmt nun?
Wahrscheinlich wie so oft, wenn Experten unterschiedlich rechnen: irgendwo in der Mitte – je nach Eigeninteresse.