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Keine Windräder mehr im Mertinger Forst !

zur aktuellsten Entwicklung (Stand 03/25) bitte auf der Startseite klicken

Zusammenfassung Gemeinderats-Sitzung vom 14.11.

Am 14.11.2023 traf sich der Gemeinderat Mertingen (abgekürzt: GR) zu seiner regelmäßigen Sitzung. Hauptpunkt der Tagesordnungspunkt war das Thema, ob und wie die Gemeinde Mertingen in Windkraftanlagen investieren will. Ca. 120 Zuschauer währten der Sitzung bei, was zeigt, wie sehr das Thema die Bürger bewegt. Zu Beginn begrüßte Bürgermeister Meggle alle Anwesenden und nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass die Thematik so einen Anklang in der Bürgerschaft findet. Er äußerte jedoch auch seine Bedenken, dass die Thematik zu einer Spaltung in der Gemeinde, in Gegner und Befürworter, führen könnte. Alsdann wurden zum Tagesordnungspunkt Windkraft der derzeitige Planungsstand vorgestellt.

Dem Gemeinderat wurde durch Herrn Bürgermeister Meggle und seinem Kämmerer alsdann eine über 50-seitige Präsentation vorgeführt, in der erklärt wurde, warum und wie die Gemeinde Mertingen in Windkraft investieren sollte.

Zunächst wurde eindringlich auf die Erderwärmung und den Klimawandel eingegangen und die aus den Medien wohlbekannten Diagramme vorgezeigt. Hier hatte man als Zuschauer den Eindruck, dass Angst und Verunsicherung geschürt werden sollte, um die Bevölkerung zur Zustimmung der geplanten WEA zu bewegen. Nur wenn die Gemeinde Mertingen in erneuerbare Energien investiert und WEA baut, könne der Klimawandel aufgehalten werden.

Es wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass auf Grund der jetzigen gesetzlichen Regelungen (Naturschutz, Abstandsregeln) nur der Mertinger Forst als Standort für WEA in Betracht komme, auch wenn es sich beim Standort Mertinger Forst um ein Schwachwindgebiet handele. Aus diesem Grund kämen auch nur dafür ausgelegte WEA´s in Betracht, welche eine Nabenhöhe von ca. 200 Meter und einen Rotorradius von ca. 90 Metern haben würden. Insgesamt hätte die Windräder somit eine Gesamthöhe von ca. 300 Metern. In der Präsentation war von 6 Windrädern die Rede.

Nach dieser Einführung ging es um bereits durch die Gemeinde durchgeführte Maßnahmen bzw. Aufträge. Hierbei handelt es sich um die Erstellung eines Vogelgutachtens für den Mertinger Forst. Eine Auswertung des Gutachtens läge noch nicht vor. Desweiteren habe es Gespräche mit der Waldbauernvereinigung im Hinblick auf eine Flächensicherung gegeben. Hier seien auch Musterpachtverträge, welche anwaltschaftlich überprüft werden können, vorgelegt worden.

Weiter wurde auf die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten eingegangen. Seitens der Gemeinde Mertingen sei geplant, ein Planungsbüro mit der Planung der WEA zu beauftragen. Hierbei werden Kosten in Höhe von ca. 500 - 800 Tsd. Euro erwartet. Die Genehmigung dieser Anlagen würde pro WEA mit 250 Tsd. Euro zu Buche schlagen. Die eigentlichen Baukosten würden pro WEA nach jetzigen Stand ca. 10 Millionen Euro betragen. Nicht eingegangen wurde auf Betriebs- oder Pachtkosten. Auch nicht eingegangen wurde auf die Betriebsdauer der Anlagen sowie auf die Verantwortlichkeit und die Kosten eines Rückbaues.

Durch Herrn Meggle wurde noch einmal verdeutlicht, dass die Gemeinde jederzeit aus der Planung aussteigen kann, wenn sich ergeben würde, dass der Betrieb der WEA ineffizient werden bzw. die Kosten die Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen würde. Auch werde es keinen Bau gegen den Willen der Mertinger Bürger geben, welche ggf. über ein Rats- oder Bürgerbegehren erhoben werden kann.

In einer sich anschließenden Diskussionsrunde konnte jeder Gemeinderat zu der Thematik äußern. Hierbei wurde deutlich, dass es innerhalb des Gemeinderates keinen Konsens zu den Plänen der Gemeinde gibt. Äußerungen einzelne Gemeinderäte führten in den Zuschauerreihen zu Unverständnis und Unmut. Es fielen z.B. in Bezug auf Schallbelästigung durch WEA qualifizierte Äußerungen wie, die Anwohner sollen ihre Autos ausschalten, die machen viel mehr Lärm. Diese Äußerung viel mehrmals. Das kann man als Zeichen werten, dass die Ängste und Sorgen der betroffenen Anwohner nicht ernst genommen werden. Von Herrn Meggle wurde dann angeführt, dass die jetzige Bürgermeisterin von Kühlental nur 500 Meter von einer WEA wohnen würde und diese keine Beeinträchtigungen feststellen würde. Dann stellte sich heraus, dass die WEA auf dem Grundstück der Bürgermeisterin steht und diese somit finanziell von dieser WEA profitiert.

Letztendlich bleibt festzustellen, dass sollte die Gemeinde an den Plänen für die Errichtung der WEA festhalten, sie sich in ein finanzielles Abenteuer begibt. Beim geplanten Standort der WEA handelt es sich um ein Schwachwindgebiet. Ein effizienter und wirtschaftlicher Betrieb erscheint fraglich, insbesondere im Hinblick auf die Planungs- und Baukosten. Die Gemeinde müsste mit mehreren Millionen Euro in Vorleistung (Risikokapital) gehen. Bei sechs WEA belaufen sich die Genehmigungskosten auf 1,5 Millionen Euro. Die Planungskosten schlagen mit ca. 500 - 800 Tsd. Euro zu Buche. Die Baukosten betragen bei 6 WEA ca. 60 Millionen Euro, wohlgemerkt beim Stand der jetzigen Baupreise und Zinshöhen. Nach Ablauf des Betriebes kommen die Rückbaukosten in nicht bekannter Höhe dazu. Diese Ausgaben müssen erst einmal erwirtschaftet werden, bevor man in die Gewinnspanne kommt.

Nach ausführlicher Diskussion stimmte der GR über eine Vorlage von Bürgermeister Meggle ab, die Inanspruchnahme eines externen Beratungsunternehmens zum Thema WEA in Mertingen betreffend. In Abweichung zur Vorlage der Verwaltung wurde ergänzt, dass die Beauftragung in Form einer Ausschreibung und nicht in Freivergabe erfolgen soll, und dass der GR über relevante Schritte jeweils unterrichtet wird und situativ abstimmen kann, statt hier der Verwaltung eine Art Generalvollmacht zu erteilen.

Anmerkung: Leider wurde seitens GR nicht bemerkt und/oder nicht kritisiert, dass durch die Kriterien-Definition der Verwaltung, welche Art Beratungsunternehmen in Frage kommen, bereits eine Schwerpunktbildung/Präferenzierung vorgenommen wurde, die weit über einen (nachvollziehbaren) Wunsch nach Beratung hinaus schon eindeutig Richtung Umsetzung geht. Bleibt zu befürchten, dass hier ein Projektierer den Zuschlag bekommt, der eh schon in der Verwaltung „involviert“ ist.

Die CSU-Gemeinderat-Fraktion brachte einen ebenfalls positiv angenommenen Antrag ein, in dem beschlossen wird, dass Verwaltung und Bürgermeister eine Bürgerinformationsveranstaltung abhalten und dass auch überregional nach Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit (z.B. mit anderen Kommunen) zum Thema WEA gesucht wird. Die exakte Formulierung wird bis zur nächsten GR-Sitzung noch angepasst.


 

Austausch- + Infoabend in Druisheim - 25. Oktober - Diskussionspunkte / Agenda

Austausch- und Infoveranstaltung in Druisheim - Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr,

ca. 70 Bürgerinnen und Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, sich von 19-21:30 Uhr über den Stand der Dinge zum Thema "Windräder im Mertinger Forst" auszutauschen.
Diskutiert und beschlossen wurden folgende Punkte:

Rückblick Gemeinderatssitzung vom 10.10.
Um die bauliche Entwicklung von Druisheim in Richtung Westen nicht einzuschränken, wurde die Siedlungsgrenze bis an den Wald verschoben, was eine Vergrösserung der notwendigen Abstandsflächen zu einem möglichen Windradstandort bedeutet, aber natürlich nicht den endgültigen Ausschluss dieses Standortes für eine WEA (Windenergieanlage/Windrad).

Artikel in der DZ: Interview mit dem Bürgermeister der Gemeinde Mertingen und Martin Gerlach (Link zum Artikel siehe Rubrik "Presse") und dem Kommentar in der DZ von 2 Mertinger Gemeinderäten.
Dass hier eine Reaktion seitens der Gemeinde erfolgt, war abzusehen, dass hier jedoch den Initiatoren unterstellt wurde, anonyme, beleidigende Briefe an Gemeinderatsmitglieder zu versenden, ist nicht nur recht unlogisch (anonyme Briefe, von denen man glaubt zu wissen, von wem sie verschickt wurden, sind sind ja irgendwie nicht mehr anonym), das ist auch grenzwertig persönlich.
Auch deshalb haben wir darauf nicht reagiert, zumal vom Bürgermeister ja schon mehrmals ein faires Miteinander angemahnt wurde (wozu Unterstellungen ja eher auch nicht gehören).
Wir positionieren uns klar und deutlich gegen Errichtung von Windkraftanlagen im Mertinger Forst, aber wir distanzieren uns ebenso klar von Beleidigungen, Bedrohungen oder Verunglimpfungen von Personen, die unsere Ziele nicht teilen.
Mertingen und seine Ortsteile sind schliesslich unsere gemeinsame Heimat!

Gespräch mit Gemeinderätin Hampp-Weigand am 21. Oktober
Hier gab es einen sehr konstruktiven Austausch. Frau Hampp-Weigand ist noch ergebnisoffen zum Thema Windpark.
Auf ihre Anregung hin, werden wir den Bürgermeister demnächst zu einem Austausch in kleiner Runde einladen (als ersten Schritt).

Interessante Informationen

Die WBV Mertingen ist aus dem "Findungsprozess Windrad" wohl endgültig ausgestiegen, auch weil sie dafür nicht primär zuständig ist/war.
An dieser Stelle sein nochmal betont: Wir sehen weder WBV noch Waldbauern irgendwie also "Gegenseite" an, im Gegenteil, freuen wir uns über jeden Waldbesitzer, der das Thema "Industrieanlagen im Forst" kritisch sieht. Dass mancher eher wirtschafliche Interessen hat, hilft uns zwar nicht, ist aber selbstverständlich absolut ok.

Fakt ist, dass für die Gemeinde Mertingen nach dem derzeitigen Suchflächen-Atlas der Region Augsburg tatsächlich erstmal nur der Forst in Frage kommt.
Diskutiert wurde, dass man ja trotzdem nicht sofort "HIER" schreien muss und den Ehrgeitz entwicklt, das erste und tollste Energiedorf Nordschwabens zu werden, sondern
1) diese Flächen als nicht geeignet definiert (in der Gemeinde Zusamarshausen war dies definitiv möglich) und
2) gemeinsam/überregional nach Flächen mit möglichst geringer Auswirkung sucht
3) ein mögliches Eigenenenergie-Konzept für Mertingen z.B. vermehrt auf PV konzentriert - hier stehen jede Menge weniger problematische Flächen zur Verfügung.

Ein Buttenwiesener Bürger, der viel Erfahrung in der Auseinandersetzung um den Windpark bei Buttenwiesen sammeln konnte, hat uns Infos zu mehreren relevanten Themen zur Verfügung gestellt und auch sonst Untersützung angeboten.
Spannend dabei: Alle Grundstückseigentümer, die sich damals in Wortelstetten anwaltlich zu den Pacht-Vertragsangeboten des Projektierers "GP-Joule" beraten liessen, haben KEINE Verträge abgeschlossen und ihre Grundstücke nicht zur Verfügung gestellt.
Mehr dazu, und wie diese Geschäftsmodelle funktionieren, in Kürze in der Rubrik "Infos" auf dieser Homepage.
 

Nächste offizielle Schritte/Aktionen:

Dialogangebot/Terminfindung mit dem Bürgermeister für kleinen Kreis - idealerweise zeitnah.

Ganz wichtig: Gemeinderatssitzung am 14. November 19 Uhr
Hier steht die Beantwortung der Fragen auf der Agenda, die ein Gemeindrat zum Thema "Wind im Mertinger Wald" offiziell als Anfrage an den Bürgermeister gestellt hatte.
Zahlreich erscheinen! Eventuell bekommen wir ja zu dieser Sache ein Rederecht (wie in anderen Gemeinden auch üblich) 

Es sind noch einige andere Aktionen in  der Pipeline - diese werden von den zuständigen Kleingruppen besprochen.

Der nächste Austausch-Abend ist verschoben worden - neuer Termin wird bekanntgegeben.


 

03.10. - offener Informations-Austausch zum Thema "Windrad in Mertingen"

Am 3. Oktober nutzten ca. 70 - überwiegend in Mertingen wohnhafte Bürgerinnen und Bürger - die Möglichkeit, sich zum Thema "Windrad in Mertingen" in Druisheim zu informieren und auszutauschen.
Auf der Tagesordnung standen hierzu folgende Themen:

  • Infos zu Aktivitäten der Initiative "keine Industrieanlagen im Mertinger Wald"
  • Infos zur neuen Homepage "www.windrad-mertingen.de"
  • Austausch mit Waldeigentümer:innen
  • Informationen und Austausch mit Mandatsträgern aus der Region
  • Ideen und Planungen zum weiteren Vorgehen 

save the date: 10.10. 19 Uhr - nächste Gemeinderatssitzung in der "Alten Brauerei" Mertingen

Mittwoch, 25. Oktober 19 Uhr - nächste Info- und Austauschveranstaltung in Druisheim

 


 

19.09.2023 - Gemeinderatssitzung Mertingen (Anhörung Ausweisung Windvorranggebiete)

Am 19.09.2023 wurde über eine informelle Anhörung bezüglich der Ausweisung des Mertinger Waldes als Windvorranggebiet beraten. Nach hitziger Debatte im Gemeinderat wurde beschlossen, sich erst im formellen Anhörungsverfahren dazu zu äußern. Die Gemeinderatssitzung wurde von mehr als 70 interessierten Zuhörern besucht.

 


 

08.09.2023 - Antwortschreiben der Kämmerei Mertingen auf das Schreiben vom 11.08.2023

Das Antwortschreiben enthielt die gleichen Informationen, welche die Gemeinde in ihrem Brief vom 01.06.2023 an Herrn Sailer mitteilte.

 


 

01.09.2023 - Schreiben an verschiedene Landtagsabgeordnete, Landrat Donau-Ries, Bezirkstagspräsident Schwaben

Am 01.09.2023 ging ein Schreiben der Bürgerinitiative an Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, CSU, SPD, FDP sowie an Herrn Landrat Rößle und den Bezirkstagspräsidenten Schwabens, welchers von 90 Mertinger Bürgern unterzeichnet wurde, in dem sie über die vermuteten Pläne der Gemeinde Mertingen hinsichtlich der geplanten Windkraftanlagen sowie über die daraus resultierenden Befürchtungen der Mertinger Bürger informiert wurde. Die Angeschriebenen wurden um Unterstützung gebeten.

 


 

21.08.2023 - Schreiben des Herrn Vogel an Bürgermeister und Gemeinderäte

Am 21.08.2023 wendete sich Herr Vogel mit einem 4-seitigen Brief an Bürgermeister und Gemeinderat, in dem er seine Sorge über die Auswirkungen auf Natur und Umwelt, welche die Errichtung von Windkraftanlagen im Mertinger Wald für diesen bedeuten würde, mitteilte. Des weitern wurde im Brief auch auf die Problematik der gesundheitlichen Gefahren für die Anwohner eingegangen. Auf dieses Schreiben erfolgte keine Reaktion.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Meggle,                                              Druisheim, 20.08.2023

sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates Mertingen,

über verschiedene Kanäle habe ich erfahren, dass die Gemeinde Mertingen planen würde, mehrere Windräder im Mertinger Forst zu errichten. Vertragspartner sei die Firma GP Joule GmbH. Es ist die Rede, dass 5 – 7 Windräder auf Mertinger Flur errichtet werden sollen.  Diese sollen angeblich eine Höhe von ca. 250 Metern haben. Überdies spricht man von weiteren, durch die Gemeinde Allmanshofen, geplanten Windrädern auf der Flur der Gemeinde Allmanshofen, im Bereich des Mertinger Forstes. Der Presse bzw. dem Internetauftritt der Gemeinde Mertingen konnte ich keinerlei konkrete Informationen zu diesem Vorhaben entnehmen. Gerüchte besagen jedoch, dass der Planungsstand bereits weit fortgeschritten sei. Nachdem in der letzten Ausgabe „bei uns dahoim“ Herr Meggle im Interview die Thematik selbst ansprach, ohne genauer auf diese einzugehen, dürften diese Gerüchte wohl der Wahrheit entsprechen. Als Bürger der Gemeinde Mertingen nehme ich mit Befremden zur Kenntnis, dass so ein großes Projekt, welches in den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger sowie in die Natur tief eingreifen wird, wohl ohne Information und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Angriff genommen wurde. Politik im Hinterzimmer gehört der Vergangenheit an. Transparenz gehört zu einem guten Politikstil. Transparenz bedeutet, dass die Bürgerinnen und Bürger bei Projekten von derartiger Tragweite für die Zukunft der Gemeinde von Anfang an der Entscheidungsfindung und auch am Planungsstand beteiligt und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Was bewegt mich, Ihnen diesen Brief zu schreiben. Zunächst möchte ich klarstellen, dass ich kein Gegner der Windkraft bin. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist notwendig, um klimaneutrale und saubere Energie in ausreichender Menge erzeugen zu können. Dazu gehört als Baustein im Gesamtsystem auch die Windkraft, und zwar dort, wo sich der Betrieb einer Windkraftanlage rentiert und wo die Auswirkungen auf Mensch und Natur auf das unumgängliche Maß reduziert werden können. Meiner Meinung nach ist der Mertinger Forst als Standort für Windkraftanlagen keineswegs geeignet, da der Schaden für die Natur und den Menschen den Nutzen überwiegt. Die Gründe dazu möchte ich im Folgenden erläutern. Die von mir vorgestellten Größen- und Mengenangaben habe ich entsprechenden Publikationen aus dem Internet entnommen und sollen nur als Anhalt dienen. Letztendlich kann man konkrete Aussagen nur Grundlage von Gutachten tätigen, welche für das konkrete Projekt erstellt werden.

Der Mertinger Forst hat eine ungefähre Größe von 600 ha. Es handelt sich bei dem Wald um die „grüne Lunge“ der Gemeinde Mertingen. Weitere vergleichbare zusammenhängende Waldgebiete sind im Bereich der Gemeinde Mertingen nicht vorhanden. Der Mertinger Forst produziert Sauerstoff und bindet klimaschädliches Kohlendioxid. Schon allein aus diesem Grund muss es unser aller Anliegen sein, den Mertinger Forst in seiner Gesamtheit zu erhalten.

Bei der Errichtung von Windkraftanlagen wird es zwangsweise zu Schäden an der Natur kommen. So werden Zufahrtswege ausgebaut werden müssen, um die Standorte mit der schweren Technik, die für die Errichtung notwendig ist, erreichen zu können. Dies dürfte mit Rodungen und Bodenverdichtungen verbunden sein. Die Rodungen und Bodenverdichtungen werden sich nicht nur auf die eigentlichen Standorte der Windkraftanlagen beschränken, es müssen auch Stromtrassen aus dem Wald heraus verlegt werden. Die Daten der folgenden Ausführungen wurden aus der Quelle „Behauptungen zur Windkraft - Abholzung (energiewende.eu)“ entnommen. Für jedes errichtete Windrad muss in etwa 1 ha Wald gerodet, d.h. zerstört werden. Die Fläche, die für den Aufbau benötigt wird, beträgt in der Regel 1 ha. Im günstigsten Fall ist hierfür keine Rodung von Bäumen erforderlich, wenn z.B. vorhandene Windbruchflächen und vorhandene Waldwege genutzt werden können. Dies ist im Mertinger Forst jedoch fraglich. Von der für die Errichtung eines Windrades benötigen Fläche werden ca. 0,6 ha wieder aufgeforstet, 0,4 ha bleiben dauerhaft frei. Von dieser Fläche werden ca. 0,15 ha als Standfläche für den Kran geschottert. Innerhalb der Freifläche befindet sich auch das Fundament, welches ca. 0,035 ha groß ist. Es ist entweder ebenfalls geschottert oder mit Gras bewachsen. Hinzu kommen Zufahrtswege, welche eine Breite von ca. 5 Metern haben sollen. In der Regel werden dafür bereits vorhandene Wege genutzt bzw. ausgebaut. Im Falle des Mertinger Forstes werden diese wohl teilweise ausgebaut und zum Teil neu errichtet werden müssen, was eine Rodung und Verdichtung des Waldbodens notwendig machen wird. Zusammenfassend ist also festzustellen, dass bei der Errichtung von zumindest 5 Windrädern mindestens 2,5 ha Wald verloren gehen. Jedoch ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass, um die gegenseitige Beeinflussung zwischen verschiedenen Windenergieanlagen – insbesondere im Hinblick auf sogenannte „Verschattungseffekte“ beziehungsweise „Windklau“ –  zu verkleinern, Abstände gewahrt werden müssen, die von den Anlagengrößen, den vorherrschenden Windgeschwindigkeiten sowie wirtschaftlichen Erwägungen abhängen. Nach einer Faustregel sollten die Abstände in Hauptwindrichtung mindestens den fünffachen Rotordurchmesser betragen. Bei einer angeblich geplanten Höhe der Windkraftanlage von über 200 Metern dürfte von einem Rotordurchmesse von mindestens 80 Metern auszugehen sein. Dies würde bedeuten, dass der Abstand zum nächsten Windrad mindestens 400 Metern betragen müsste. Der Mertinger Forst hat eine ungefähre Ausdehnung von 2,5 km x 2,5 km. Somit müssten die Windräder, würde man die Abstände einhalten, über den gesamten Mertinger Forst verteilt werden, was die für den Aufbau und Anschluss benötigten Flächen bedeutend vergrößern würde.

Rodungen, d.h. Schneisen im Wald bedeuten auch eine größere Gefahr für Windbruch, da der Wind ungehinderter im Wald wehen kann. Die Errichtung der Windkraftanlagen würde auf Grund der zunehmenden Starkwetterlagen eine zusätzliche Gefahr für den Mertinger Forst, hier im Besonderen in Bezug auf seine forstwirtschaftliche Bedeutung darstellen. Eine Verdichtung des Waldbodens verringert die Aufnahmefähigkeit des Bodens für Regenwasser, was sich gerade bei Starkregenereignissen signifikant sowohl auf den Wald selbst, als auch auf die Umgebenden Ortschaften auswirken dürfte.

Der Mertinger Forst dient als Bestandteil der westlichen Wälder für die Gemeinde Mertingen als Erholungsgebiet für Wanderer, Spaziergänge, Radfahrer und wird aus eigener Erfahrung durch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mertingen sowie auch der Nachbargemeinden ausgiebig für diese Zwecke genutzt. Der Erholungswert würde durch die Errichtung der Windkraftanlagen erheblich geschmälert werden, da die Ruhe und Entspannung, die man im Wald sucht, nicht mehr finden würde. Windräder erzeugen eine erhebliche Menge an Schallemissionen, welche nicht nur Auswirkungen auf die Wanderer, Jogger und Radfahrer im Mertinger Forst, sondern insbesondere auch auf die Anwohner der sie umgebenden Ortschaften haben werden. Der Dorfrand von Druisheim liegt nur ca. 1,5 km vom Zentrum des Mertinger Forstes entfernt. Der Abstand zum Waldrand beträgt ca. 550 Meter. Durch das Gutachter- und Sachverständigen Zentrum für Umweltmessungen GmbH wurden z.B. mehrere Windparks an Mittelgebirgsstandorten untersucht. An allen untersuchten Standorten war jeweils vor Ort deutlich ein nicht lokalisierbares dumpfes Wummern zu hören. Dieses Wummern war bereits kurz nach dem eigentlichen Anlauf der Windkraftanlagen sowie auch und besonders bei noch moderaten Windgeschwindigkeiten vernehmbar. Das Geräusch der Windräder war dabei sehr ähnlich den wummernden Bässen aus einem Partykeller oder einer entfernt gelegenen Diskothek. Auf Grund der geringen Ausbreitungsdämpfung des Schalls in der Luft sind diese tieffrequenten Geräuschanteile dann noch über Entfernungen von bis zu 3 km innerhalb der Häuser der betroffenen Anwohner im Umfeld von Windkraftanlagen messbar (Quelle Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen | GuSZ GmbH (umweltmessung.com). Um sich einen Eindruck von der Schallbelastung zu machen, muss man nur die 3 Windräder im Bereich Wortelstetten/Lauterbach aufsuchen. Diese sind mitnichten so hoch, wie die wohl im Mertinger Forst geplanten, so dass die dort zu erwartende Schallbelastung deutlich höher ausfallen dürfte.

Es dürfte auch fraglich sein, in wie weit der Standort Mertingen für eine rentabel arbeitende Windkraftanlage geeignet ist. Laut meinen Informationen wäre durch den vorherigen Bürgermeister Lohner ein Windgutachten in Auftrag gegeben worden, welches zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die Gemeinde Mertingen für die Errichtung von Windkraftanlagen nicht geeignet sei. Dies dürfte im Ergebnis auch der Recherche der Neuen Züricher Zeitung entsprechen, welche zum Ergebnis kam, dass von 18.000 überprüften Windkraftanlagen in Deutschland ¼ nur einen Kapazitätsfaktor von unter 20% hat. Lediglich 15% der Anlagen hatten eine Auslastung von mehr als 30%. Von denen befinden sich bloß 2 Anlagen in Süddeutschland. 83% dieser gut ausgelasteten Windräder befinden sich in Norddeutschland.

Zusammengefasst betrachtet kann ich, nach meinem derzeitigen Kenntnisstand, nur zu dem Schluss kommen, dass die Errichtung von Windkraftanlagen im Mertinger Forst, aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes sowie aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mertingen liegen dürfte. Ich bitte Sie, die Pläne zu den geplanten Windkraftanlagen für alle Bürgerinnen und Bürger offen zu legen und aus Transparenzgründen ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Planung mitzunehmen. Sollten Sie tatsächlich den Mertinger Forst als Windkraftstandort in Erwägung ziehen, möchte ich Sie bitten, Alternativstandorte zu prüfen. Als Alternativstandort dürfte sich das westliche Gemeindegebiet zwischen Mertinger Höll und der St2027 anbieten, da dieser Bereich von jedem bebauten Gebiet ausreichend entfernt sein dürfte (Mertingen ca. 3 km, Heißesheim ca. 2,9 km, Druisheim ca. 3,7 km). Die Windkarte Bayern betrachtend (siehe Bayerischer Windatlas (bayern.de)) dürfte die Windausbeute an dieser Lokalität ähnlich der im Mertinger Forst sein.

Mit freundlichen Grüßen

Veit Vogel

 


 

11.08.2023 - Schreiben der Bürgerinitiative an den Bürgermeister (mit Unterschriftenliste)

In diesem Schreiben wurde der Bürgermeister gebeten, die Bürger Mertingens zeitnah über seinen Wissenstand zum Thema Windkraft in Mertingen zu informieren. Das Schreiben wurde von 41 Mertinger Bürgern unterschrieben.

 


 

01.06.2023 - Antwortschreiben des Bürgermeisters auf Schreiben des Herrn Sailer

Der Bürgermeister schrieb, dass sich die Gemeinde Mertingen entschieden habe, die Machbarkeit von Windkraftanlagen in Mertingen zu untersuchen. Hierzu habe der Gemeinderat am 18.10.2022 in öffentlicher Sitzung beraten und informiert. Der Gemeinderat stehe dem Bau von Windkraftanalagen grundsätzlich positiv gegenüber und habe mit 14:2 Stimmen beschlossen, weitere Schritte zu veranlassen. Auf Grund von Schutzgebietskulissen und Bebauung komme nur der Mertinger Wald für die Errichtung von Windkraftanlagen in Frage. Mit Gemeinderatsbeschluss im Dez. 2022 seinen erste ornithologische Untersuchungstage beauftragt worden.

Die durch Herrn Sailer gestellten Fragen wurden wie folgt beantwortet:

- Der Standort ist bislang nicht bekannt. Dies werden erste Vogelbeobachtungen ergeben.

- Alternative Standorte zum Wald gibt es in Mertingen nicht.

- Die Gemeinde befindet sich in keiner planungsrechtlichen Phase. Es geht ausschließlich um die Klärung der Frage, ob auf Grund Vogelpopulation eine Errichtung           grundsätzlich möglich ist sowie ob und wie viele Anlagen denkbar wären. Gleichzeitig haben erste Gespräche mit der Vorstandsschaft der WBV Mertingen stattgefunden.  Hier ging es um die grundsätzliche Sichtweise zur Windkraft und ersten Gedanken zu Pachtmodellen.

- Außer ersten ornithologischen Untersuchungen wurden keine weiteren Untersuchungs-, Analyse- oder Planungsaufträge vergeben.

- Wie oben beschrieben, erachten wir es für notwendig, erste inhaltliche Erkenntnisse zur Windkraft zu sammeln. Selbstverständlich werden wir anschließend alle Bürger, Grundstückseigentümer etc. informieren und beteiligen.

- Wir sehen keine Intransparenz im Thema Wind, zumal die allererste Entscheidung bereits im Gemeinderat öffentlich disskutiert und beschlossen wurde und über die Bereichterstattung aus dem Gemeinderat im Mitteilungsblatt "dahoim" allen Bürgern kommuniziert wurde. Wir werden zu passender Zeit allen die Möglichkeit der Information geben.

 


 

04.05.2023 - Schreiben des Herrn Sailer an die Gemeinde Mertingen

Herr Sailer wendete sich in einem Schreiben an die Gemeinde Mertingen, in dem er folgende Fragen zum Planungsstand hinischtlich eines geplantenen Projektes "Windräder" stellte:

- Wo sollen die geplanten Windräder tatsächlich stehen?

- Wie viele alternative Standorte gibt es?

- In welchem Planungsstadium befindet sich die Gemeinde schon?

- Wurden diesbezüglich bereits Studien, Analysen und ornithologische Gutachten durchgeführt oder in Auftrag gegeben (ohne das die Bürger im Vorfeld informiert wurden)?

- Geschieht das ganze ohne Bürgerinfo?

- Interessiert es den Bürgermeister und den Gemeinderat nicht, wie die Bürger dazu stehen?

- Gibt es einen triftigen Grund, warum es an Transparenz fehlt oder stehen evtuell gewisse Interessenkonflikte im Raum?

- Sollten die Druisheimer Bürger am Ende regelrecht überrumpelt und dann vor vollendete Tatsachen gestellt werden?

 


 

18.10.2022 - Gemeinderatssitzung Gemeinde Mertingen

Es wurde in öffentlicher Sitzung zum Thema Windkraft beraten und mit 14:2 Stimmen beschlossen, weitere Schritte zu veranlassen.